Let’s Talk Money – Ein Rückblick auf das GUTES GELD Barcamp 2019
Kann Geld die Welt retten? Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert! Beim GUTES GELD Barcamp in Stuttgart haben im März rund 70 Teilnehmer*innen verschiedene Möglichkeiten diskutiert, wie Geld die Welt verbessern kann. Mirja Lehleuter und Corinna Groß waren dabei und berichten, welche Erkenntnisse sie mitgenommen haben.
An den hohen Decken des Veranstaltungsortes wizemann.space hangeln sich Rohre entlang. Es sieht sehr industriell aus. Aber genau das macht es irgendwie besonders. Hier findet heute das zweite GUTES GELD Barcamp statt, das der Oikocredit Förderkreis Baden-Württemberg organisiert hat. Mit im Boot sind die Kooperationspartner GLS Bank, Wir ernten was wir säen, Fossil Free und Global Marshall Plan Initiative. Wie bei dem offenen Konferenzformat Barcamp üblich werden heute Themenvorschläge aus dem Publikum demokratisch festgelegt und anschließend in sogenannten Sessions diskutiert. Was sie alle verbindet: das Thema GUTES GELD.
DIE QUAL DER WAHL
Bereits das Themen-Pitching am Anfang des Barcamps zeigt, aus wie vielen unterschiedlichen Blinkwinkeln GUTES GELD betrachtet werden kann. Die Ansätze reichen von neuen Formen der Umverteilung in unserer Gesellschaft über die Finanzierung von Startups bis hin zu der Forderung einer Finanzwende in deutschen Städten. Als es daran geht, sich auf die verschiedenen Räume zu verteilen, hat jede*r die Qual der Wahl: Welches Thema finde ich am spannendsten? In zwei Runden werden insgesamt 14 Themen diskutiert. Die gewonnenen Erkenntnisse – unsere persönlichen „Lessons Learnt“ – und die spannendsten Thesen aus den Diskussionen möchten wir hier mit euch teilen.
Es gab viele Themenvorschläge beim GUTES GELD Barcamp. Demokratisch wurde entschieden, welche Sessions stattfanden.
NACHHALTIGE GELDANLAGEN - EIN REALITÄTSCHECK
Wie nachhaltig sind eigentlich als „nachhaltig“ deklarierte Geldanlagen in Wirklichkeit? In der Session „Dirty Money“ haben wir uns gefragt, welchen angeblich „grünen“ Finanzprodukten wir trauen können. Außerdem haben wir uns darüber unterhalten, wie wir bei nachhaltigen Geldanlagen Risiken erkennen und besser einschätzen können. Folgende Tipps zur nachhaltigen Geldanlage haben wir aus der Session mitgenommen:
Lesson Learnt 1: Für nachhaltige Geldanlagen gilt das Gleiche wie für konventionelle Investitionen: Anleger*innen sollten ihr Geld streuen und nicht ihr gesamtes Geld in ein Finanzprodukt investieren.
Lesson Learnt 2: Es ist wichtig, sich den Anbieter einer Geldanlage genau anzusehen: Anleger*innen sollten sich folgende Fragen stellen:
- Ist der Anbieter transparent?
- Wie lange gibt es den Anbieter bereits?
- Waren andere Finanzprodukte des Anbieters erfolgreich?
Lesson Learnt 3: Was macht eine Geldanlage eigentlich nachhaltig? „Nachhaltigkeit“ ist kein geschützter Begriff, deshalb kann jeder Anbieter seine Finanzprodukte als nachhaltig bezeichnen. Anleger*innen, die ihr Geld anlegen wollen, sollten sich bei der Auswahl der Investitionen an Siegeln von Anbietern wie Ecoreporter oder Forum nachhaltige Geldanlagen orientieren – oder zu einer sozialökologischen Bank wechseln.
Kommentar schreiben