GUTES GELD LAB 2022

Die Teilnehmenden hatten am Samstag, 5. März 2022 die Qual der Wahl: Aus fünf parallel stattfindenden Session mussten sie sich für eine entscheiden. Es gab Workshops, ein Interview mit live Podcast-Aufzeichnung sowie einen interaktiven Vortrag. 

Wir haben die Referent*innen bzw. unsere Kolleg*innen gebeten, nach der Session einen kurzen Video-Rückblick zu machen. Darin berichten sie, worum es in ihrer Session ging und was sie daraus mitnehmen. 

Diana Tewolde vom Oikocredit Förderkreis Hessen-Pfalz berichtet im Video von dem Workshop mit Walter Kern (Gemeinwohlökonomie). Im interaktiven Workshop haben die Teilnehmenden gemeinsam Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) erarbeitet, welches das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt. Dabei haben sie die nachhaltigen Entwicklungsziele der UN (SDGs) und deren Indikatoren als Alternativen zum BIP herangezogen und bewertet. Diese ermöglichen einen ganzheitlichen Blick auf das Gemeinwohl, der sich nicht auf Wirtschaftswachstum und die materielle Kaufkraft beschränkt.

Lasse Rheingans von der Unternehmensberatung Rheingans gibt im Video einen kurzen Rückblick auf seine Session. In der live Podcast-Aufzeichnung sprach er darüber, welche neuen Wege er gegangen ist und wie die Zukunft der Arbeitswelt aussehen könnte. Sein Lösungsvorschlag für mehr Entschleunigung und gleichzeitig gute Arbeitsergebnisse: ein 5 Stunden-Tag bei gleicher Bezahlung. Hier könnt ihr die Folge nachhören: Spotify, Apple Podcast, Google Podcast, Deezer, YouTube oder über unsere Oikocredit-Website.

Ökonomin Sara Feiner Solís blickt im Video zurück auf ihren interaktiven Vortrag. Sie ging auf die Schwächen des Bruttoinlandsproduktes ein und hielt fest: Das BIP ignoriert Ungleichheiten, berücksichtigt keine sozialen und ökologischen Aspekte und misst Wohlstand unzureichend. Also Lösungsvorschläge nannte sie Postwachstum bzw. De-Growth - zwei Ansätze, die möglich sind, aber gesellschaftlich schwer umsetzbar.

Dr. Friedhelm Boschert und Klemens Höppner vom Mindful Finance Institute geben im Video einen Rückblick auf ihren Workshop, bei dem sie die Auswirkungen von Klimamaßnahmen anhand einer Echtzeit-Simulation getestet haben. Dabei haben sie an verschiedenen Stellschrauben gedreht, um zu sehen, welchen Einfluss sie auf den Temperaturanstieg auf der Erde haben. Fazit: Wir brauchen zur Einhaltung des 1,5° Zieles ein intelligentes Bündel an Maßnahmen - und zwar weltweit. Das Ziel muss ein Finanzsystem sein, das menschlich UND nachhaltig ist.

Michaela Reithinger von Fairtrade Deutschland gibt einen Einblick in ihre Session, in der es um die Anbaubedingungen von Schnittblumen ging und um die Frage, warum Wachstum nicht per se schlecht, sondern - vor allem im Globalen Süden - essenziell ist. Sie hält fest: "Wachstum ist in den Herkunftsländern der Blumen total wichtig, da es mehr Bildungschancen, Gesundheit und Geschlechtergerechtigkeit bedeutet."